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Die Kunst des Papiers 
Ein näherer Einblick 18 Nov 2015

Die Kunst des Papiers 

Papier ist eines der traditionellsten künstlerischen Medien. Man denkt sofort an das Zeichnen, aber auch China und Japan beherrschen die Kunst des Origami schon lange. Aber über die Kunst des Faltens hinaus bietet das Papier unendlich viele kreative Möglichkeiten, die Design und bildende Kunst miteinander verbinden. Im Bereich der Papierarbeiten sind in den letzten Jahren die Cut-Outs sehr berühmt geworden. Die von Straßenkünstlern wie Swoon populär gemachten Papierschnitte vereinen Feinheiten in der Ausführung, visuelle Komplexität und ornamentale Qualitäten.

Hier sind fünf Künstler, die die Kunst des Schneidens, Collagierens oder Laserns beherrschen… 

1. Swoon

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Submerged Motherlands, 2014, MoMa

Caledonia Curry, alias Swoon, ist eine 1977 geborene amerikanische Straßenkünstlerin. Sie wuchs in Florida auf, ein Umfeld, das ihre Arbeit stark beeinflusst: eine Welt der Fischer, Multikulturalität, eine Palette tropischer Farben usw. Sie schloss 2002 ihr Studium am Pratt Institute in New York ab und wandte sich schnell der Druckgrafik zu. Im Jahr 1999 begann sie mit Street Art zu arbeiten und bedeckte die Wände von New York mit ihren Collagen.

Swoon graviert ihre Werke auf Linoleum und druckt sie dann auf Mylar oder auf Recyclingpapier, das sie sorgfältig ausschneidet und mit Acrylfarbe überzieht, bevor sie ihre Bilder auf die Wände der Stadt klebt. Swoon engagiert sich in zahlreichen humanitären Projekten und lässt sich von den Menschen, denen sie auf ihren Reisen begegnet, zu ihren Werken inspirieren. Besonders engagiert war sie nach den Verwüstungen des Hurrikans Sandy im Jahr 2012.

Für ihre Ausstellung im Brooklyn Museum in New York schuf Swoon gigantische Papierskulpturen, die eine fantastische Landschaft um einen monumentalen Baum mit Elementen wie Booten, Flößen und ausgeschnittenen Figuren an seinem Stamm bilden.




2. Kara Walker

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Gone, 1994

Kara Walker ist eine 1969 geborene afrokalifornische Künstlerin. Sie ist bekannt für ihre Erforschung des Verhältnisses zwischen Geschlecht, Sexualität und Rasse durch ihre Technik der schwarz-weißen Silhouettenausschnitte. Kara Walker installiert ihre Arbeiten direkt an den Wänden der Galerien, in denen sie ausstellt, und verwandelt diese in eine Theaterkulisse, in der die ausgeschnittenen Silhouetten auf dynamische Weise präsentiert werden. Kara Walkers Arbeiten behandeln das Thema der Sklaverei aus einem realistischen und historischen Blickwinkel und kokettieren gleichzeitig mit der Fiktion. Die alptraumhaften Visionen von Kara Walker verführen den Betrachter und stellen ihn gleichzeitig in Frage.

Ihre Arbeiten wurden bereits im Museum of Modern Art in New York, im San Francisco Museum of Modern Art und im Guggenheim Museum in New York ausgestellt.

3. Rubbish

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Symétriquement opposées, 2014

Rubbish ist ein 1980 geborener französischer Autodidakt, der in Besançon lebt und arbeitet. Sein Universum besteht aus zerbrechlichen und komplizierten Ausschnitten, an denen er stundenlang arbeiten kann. Sein Werk ist der Kunst der Stickerei sehr ähnlich.

Beeinflusst von der Natur, sind seine poetischen Stücke voller Blumen und erinnern an den Jugendstil mit einem Hauch von Symbolismus. Rubbish verwendet wiederkehrende Muster wie die „Hand des Inquisitors“ oder einen Herzausschnitt aus einem Anatomiebuch. Rubbish stellt Porträts mit einem intensiven Blick dar, lässt sich aber auch von der Kultur der amerikanischen Ureinwohner, ihren Mythen und Legenden inspirieren.

4. Georgia Russel

La Deuxième Sexe, 2008, 45x23x37cm -2
Le Deuxième Sexe, 2008

Georgia Russel wurde 1974 geboren und absolvierte das Royal College of Art in London. Mit dem Skalpell einer Chirurgin schneidet Georgia Russel alte Bücher, Notenblätter, Landkarten und Fotografien aus. Zwischen ihren Händen werden sie zu dreidimensionalen Skulpturen, die poetische Licht- und Schatteneffekte auf die umliegenden Wände projizieren.

Georgia Russel verleiht dem Papier, in das sie einschneidet, eine zusätzliche Bedeutung und ermöglicht eine visuelle Lektüre des Werks sowie eine physische und emotionale Erfahrung.

5. Mia Pearlman

SUBITO
Subito, 2010

Mia Pearlman ist eine 1974 geborene amerikanische Künstlerin, die zwei- oder dreidimensionale Installationen aus Papier in situ herstellt. Ihre Arbeiten sehen oft aus wie Skulpturen von klimatischen Naturphänomenen, die unter natürlichem und künstlichem Licht dramatische Ausmaße annehmen.

Pearlmans Skulpturen entstehen in einem instinktiven und spontanen kreativen Prozess: Sie beginnt mit dem Zeichnen einer Linie und folgt dann ihrer Inspiration, um aleatorische Formen zu schaffen, die sie dann ausschneidet. Vor den Ausstellungen arbeitet sie 2 bis 3 Tage lang vor Ort an ihren Werken.

Sie wurde bereits in zahlreichen Galerien und Institutionen auf der ganzen Welt ausgestellt, so zum Beispiel im Montgomery Museum of Alabama und im Museum of Art and Design of New York. Außerdem erhielt sie ein Stipendium der Pollock-Krasner-Stiftung.

Über Artsper

Über Artsper

Artsper, 2013 gegründet, ist ein Online-Marktplatz für zeitgenössische Kunst. Durch die Zusammenarbeit mit 1.800 professionellen Kunstgalerien auf der ganzen Welt macht Artsper die Entdeckung und den Erwerb von Kunst für alle zugänglich.

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