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5 Künstlerinnen und Feministinnen!
Inspirieren Sie sich 10 Jan 2018

5 Künstlerinnen und Feministinnen!

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Bowery Mural, Manhattan, Lady Aiko, 2012

Artsper bietet Ihnen die Möglichkeit Werke von Künstlern zu entdecken, die in Ihren Kunstwerken die Stellung der Frau in unserer Gesellschaft reflektieren und gedenken. Sie entlarven Klischees und Stereotypen mit Humor, Gewalt oder Poesie, ohne dass ihre Botschaft jemals an Kraft verliert. Hier sind 5 Künstlerinnen und Feministinnen.

1. Niki de Saint Phalle

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Niki de Saint Phalle, Les Trois Graces, 1999 (links) und Niki de Saint Phalle en train de visier, 1972 (rechts)

Niki de Saint-Phalle widersetzt sich sowohl in ihrem Leben als auch in ihrem Werk einer etablierten Ordnung, die sie als ungerecht gegenüber Frauen empfindet. Im Jahr 1961 wirkte die Serie Shots, in der die Künstlerin mit einem Gewehr auf Farbbeutel schießt, wie eine Befreiung. Kraftvoll illustriert Sie eine Frau an der Macht. Mit Ihrer gewalttätigen Kunst entgegnet Sie dem Stigma, dass Schießen und Macht ein Vorrecht des Mannes sind. Ihr Schuß-Einsatz war erfolgreich: Sie hinterließ einen bleibenden Eindruck und wurde als einzige Frau bei den Nouveaux Réalistes aufgenommen.

Dann geht sie vom Zorn zum Engagement über und erforscht ab nun das „Frau werden“. Sie stellt Bräute, Prostituierte und Entbindungen dar und spielt mit der Ambivalenz zwischen Unterwerfung und kreativer Kraft. Die Krönung ihrer Überlegungen zur Weiblichkeit ist die Serie der Gals, die zu Ehren der modernen Frau geschaffen wurden. Deren Farben und Bewegungen erinnern an Freiheit, Größe und Kraft.




2. Orlan

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Orlan, Le baiser de l’artiste, 1977 (links) und Orlan im Jahr 2013 (rechts)

Ein Werk symbolisiert die ganze denunzierende Kraft der berühmten Künstlerin Orlan: Le baiser de l’artiste. Im Jahr 1977 kam die Künstlerin mit einer zwei Meter langen schwarzen Skulptur uneingeladen zur Kunstmesse FIAC. Auf der einen Seite, war die Künstlerin als Madonna abgebildet, auf der anderen war Sie mit einer nackten Büste bedeckt. Auf dieser war zu lesen „Le baiser de l’artiste“ (Der Kuss der Künstlerin). Die Besucher werden aufgefordert, eine Wahl zu treffen: Kerzen für die „Heilige ORLAN“ aufzustellen oder einen schmachtenden Kuss mit „ORLAN-Corps“ gegen eine 5-Franc-Münze auszutauschen.

Mit dieser Performance prangert die Künstlerin die Stereotypen an, die die Frau einschließen: die der Heiligen und der Prostituierten, die auf der einen Seite von der Jungfrau Maria und auf der anderen Seite von Maria Magdalena verkörpert werden. Das Werk, das fast gewaltsam in das Grand Palais gebracht wurde, verursachte einen beispiellosen Skandal in der Kunstwelt, aber auch in der Presse.

Die heftigen Reaktionen zeigten, dass Orlan den Finger auf ein beunruhigendes Thema gelegt hatte. Das Werk trug wesentlich zur Anerkennung der Künstlerin bei, die heute zu den großen Figuren der zeitgenössischen Kunst zählt. Ironischerweise wurde das Werk anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der FIAC der Öffentlichkeit präsentiert, was beweist, dass sich die Mentalität der Menschen geändert hat.

3. Lady Aiko

Lady Aiko-min, Feministinnen

Aiko ist eine japanische Künstlerin, die sich in der sehr männlich geprägten Welt der Street Art einen Namen gemacht hat. Bereits in den 90er Jahren arbeitete sie trotz ihres jungen Alters an der Seite von Takashi Murakami in dessen New Yorker Studio. Ihre Karriere begann also unter den besten Voraussetzungen und setzte sich in der FAILE-Crew und später als Solokünstlerin fort.

Im Jahr 2010 arbeitete sie an Banksys Film „Exit through the gift shop“ mit. Obwohl die Künstlerin ohne jeglichen Anspruch malt, ist ihr Werdegang in der Street Art sehr respektabel und ihre Werke zeigen Frauen, die gleichzeitig kraftvoll, glamourös und sexuell befreit sind. Eine andere Form des Feminismus und ein starkes Loblied auf die Frau.

4. Barbara Kruger

Barbara Kruger, Feministinnen

Barbara Kruger, eine amerikanische Konzeptkünstlerin, ist sehr bekannt für ihre Collagen, die ein Symbol der politischen Kunst sind, für die sie eine der sehr seltenen weiblichen Vertreterinnen ist. Sie erlangte ihren internationalen Ruf durch ihre schlagkräftigen Werke. Die Vorgehensweise ist konstant: die Künstlerin erstellt Collagen aus Bildern von Zeitschriften und Werbungen mit einfachen und aggressiven Slogans.

Die Künstlerin greift alle kulturellen Konstrukte an: Sie zielt auf die Konsumgesellschaft, die Diskriminierung von Minderheiten, aber auch von Frauen. So thematisiert die Künstlerin die Stellung der Frau in der Gesellschaft im Rahmen einer allgemeinen Anprangerung von allem, was sie empört, was ihrer Botschaft jedoch keinen Abbruch tut, ganz im Gegenteil. So prangert beispielsweise das Werk „You are not yourself“ die Manipulation des Frauenbildes durch die Werbung und die Stereotypen an, die diese vermittelt.

5. Miss Tic

Miss tic  Feministinnen

Miss Tic ist das weibliche und feministische Gesicht der französischen Street Art, die ebenfalls weitgehend von männlichen Figuren dominiert wird. Auf der Leinwand und auf der Straße spielt Miss Tic mit Worten und überkommenen Ideen, mit Witz und Poesie. Die Frau ist allgegenwärtig: Sie ist fatal, sowohl in ihrem Aussehen als auch in ihren Worten. Miss Tic zertrampelt die Vorstellung von einer „Ware Frau“, die sich nicht ausdrücken kann und nichts zu sagen hat. Sie vermittelt im Gegenzug das Bild einer befreiten, selbstbewussten, sozial und sexuell gefestigten Frau. Sie sagt: „Ich spiele ja“, oder „Ich habe mehr als eine Saite in meiner Kunst“.

Frauenzeitschriften sind ebenfalls im Visier der Künstlerin, ebenso wie die Darstellung der Frau in der Kunstgeschichte: In der Ausstellung „Muses et Hommes“ in der Ricard-Stiftung im Jahr 2002 interpretierte sie Meisterwerke neu und verfremdete die weiblichen Figuren mit einem spöttischen Blick.




©Guerilla Girls,  Feministinnen

Niki de Saint Phalle, Orlan, Miss Tic, Lady Aiko und Barbara Kruger haben es geschafft: Sie haben sich auf dem Markt für moderne und zeitgenössische Kunst durchgesetzt. Dennoch sind diese Bereiche immer noch weitgehend den Männern vorbehalten, wo es Ungleichheiten gibt, sowohl was die Anerkennung als auch was die Vergütung betrifft. Aber die Frauen sind nicht untätig.

Das Guerilla Girls Kollektiv ist eine Gruppe feministischer Künstlerinnen aus Film, Literatur und bildender Kunst. Sie prangert seit den 80er Jahren die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen in der Kunstwelt durch Plakate, Performances und Aktionen an. Insbesondere das Plakat „Do women have to be naked to get into the Met Museum?“ wurde so zum Kult, dass es seit 2003 Teil der Sammlung der Tate Modern ist.

Über Artsper

Über Artsper

Artsper, 2013 gegründet, ist ein Online-Marktplatz für zeitgenössische Kunst. Durch die Zusammenarbeit mit 1.800 professionellen Kunstgalerien auf der ganzen Welt macht Artsper die Entdeckung und den Erwerb von Kunst für alle zugänglich.

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