
10 Dinge, die man über Jenny Saville wissen sollte

Ungeachtet dessen, was manche immer noch über den Tod der Malerei in der zeitgenössischen Kunst sagen, bringt dieses Genre unbestreitbar immer wieder international bekannte Künstler hervor, die dieses klassische Medium nutzen, um die figurative Kunst zu erneuern und die Grenzen der Darstellung zu erweitern. Die britische Künstlerin Jenny Saville ist ein großes Zeichen dafür, dass die Malerei sehr lebendig ist! Als Meisterin der klassischen Technik ist ihre Darstellung von Körpern dennoch zutiefst modern und reflektiert die großen Themen unserer Zeit.
1. Ihre Faszination für fettleibige Menschen

Während ihres Kunststudiums in Glasgow erhielt Jenny Saville ein sechsmonatiges Stipendium für ein Studium an der Universität von Cincinnati. Es war ihre erste Begegnung mit den Vereinigten Staaten und der Anblick von fettleibigen Frauen in Einkaufszentren, der ihre künstlerische Faszination für übergewichtige Körper entfachte.
2. Saatchis Protegé

Während ihrer Ausstellung in der Londoner Cooling Gallery im Jahr 1993 wurde der berühmte Kunstsammler Charles Saatchi auf ihre Arbeiten aufmerksam. Sie war eine talentierte, aber unbekannte junge Künstlerin. Damals hatte sie nicht einmal an der Ausstellung teilgenommen, weil sie sich das Zugticket von Glasgow nach London nicht leisten konnte. Saatchi machte die in Glasgow gekauften Bilder ausfindig und kaufte sie für seine eigene Sammlung. Kurze Zeit später ließ er sie für seine Galerie unter Vertrag nehmen.
3. Jenny Saville: Junge britische Künstlerin

Es ist kaum zu glauben, aber Jenny Saville war eine der Künstlerinnen, die 1997 neben Damien Hirst, Jake und Dinos Chapman, Tracey Emin, Chris Ofili und einigen anderen in der berühmten Skandalausstellung Sensation der Royal Academy of Art ausgestellt wurde – die einzige „klassische“ Malerin.
4. Saville ist doch nicht mehr von Hirst angetan

Obwohl sie in der gleichen Bewegung angefangen haben, bedauert Jenny Saville, dass Damien Hirsts Arbeit viel mehr über die Mechanismen der Kunstwelt als über die Kunst selbst geworden ist und dass die Seele verschwunden ist, wie sie in einem Interview erklärte.
5. Saville und die plastische Chirurgie

Als Jenny Saville nach dem Erfolg ihrer ersten Ausstellungen 1994 nach New York zog, verbrachte sie viele Stunden damit, die Arbeit eines dort ansässigen Schönheitschirurgen zu beobachten. Sie fotografierte, während sie kosmetischen Operationen und Fettabsaugungen beiwohnte und beobachtete. Auf einigen ihrer berühmtesten Aktbilder zeigen Frauenkörper die Linien, die Chirurgen vor Fettabsaugungen typischerweise auf die Körper ihrer Patienten zeichnen.
6. Jenny Saville und Pop-Rock

1994 willigte Jenny ein, dass die walisische Alternative-Rock-Band Manic Street Preachers ihr Werk kostenlos für das Cover ihres Albums verwenden durfte.
7. Saville selbst als Modell

Jenny Seville verwendet für viele ihrer Bilder ihren eigenen Körper. Zunächst einmal ist er eine recht zuverlässige Quelle, da er immer parat ist. Aber ihr gefällt auch die Idee, sich selbst zu gebrauchen, weil sie dadurch in die Arbeit einbezogen wird. Und nicht nur die Person ist, die zusieht.
8. Jenny Saville und ihre Tricks

Da sie auf großen Formaten malt, greift Jenny Saville oft auf Gerüste zurück, um jeden Teil ihrer Leinwände zu erreichen. In ihrem Londoner Atelier gibt es außerdem 7 Spiegel, die an verschiedenen Ecken angebracht sind, um ihr die nötige Distanz und Perspektive für ihre Arbeit zu geben.
9. Palermo, wo ihr Herz hingehört

Auf dem Rückweg nach London im Jahr 2003 machte sie einen Tag lang Halt in Palermo. Sie verliebte sich in diese Stadt, in der sich Schichten von Zivilisationen übereinander geschichtet haben. Heute verbringt sie einen Teil des Jahres dort und betrachtet es als ihren künstlerischen Rückzugsort, weit weg vom turbulenten Londoner Leben. Es ist auch eine Möglichkeit, den italienischen Meistern näher zu sein.
10. Saville und Schiele Seite an Seite

Das Werk von Jenny Saville, die oft mit Lucien Freud oder Francis Bacon in Verbindung gebracht wird, wird mit einem anderen modernen Meister konfrontiert, der für seine gequälten menschlichen Darstellungen bekannt ist: dem Österreicher Egon Schiele. Das Kunsthaus Zürich zeigte 2015 eine Ausstellung, die einen Dialog zwischen den Werken der beiden Künstler herstellte.

Über Artsper
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