Ein Meisterwerk der Land Art: Spiral Jetty von Robert Smithson

Heute analysiert Artsper mit Ihnen eines der emblematischsten Werke der Land Art, einer Bewegung, die Ende der 60er Jahre in den Vereinigten Staaten entstand und sich von natürlichen Elementen inspirieren ließ.

Das Konzept der Land Art will die ultimative Erweiterung der künstlerischen Praxis außerhalb konventioneller Räume (Galerien, Museen, Institutionen) sein. Die Interventionen sind oft punktuell, aber manchmal auch von Dauer, bis hin zur dauerhaften Veränderung des Ortes, an dem sie errichtet werden. Sie sind ein (entferntes) Echo auf die Lehren des Black Mountain College aus den 1950er Jahren, das eine von den Zwängen des sozialen Raums befreite Welt wollte.

Smithsons erste Werke standen bereits in Beziehung zur Natur, wie sein Projekt Spiral Jetty aus dem Jahr 1970, eine 457 Meter lange, gegen den Uhrzeigersinn verlaufende Spirale aus Basaltfelsen, die aus dem Ufer des Großen Salzsees in Utah ragt. Die Skulptur, die je nach Tiefgang mal unter und mal über dem Wasserspiegel steht, kann als Allegorie der Schöpfung gesehen werden, als universelles Symbol, das mit der Anbetung der Sonne und der Unendlichkeit verbunden ist. Sie bietet die Erfahrung einer ständigen Verschiebung ihres Zentrums, da sich das Werk in ständiger Bewegung befindet.

Je nach Wasserstand des Großen Salzsees, einem unbrauchbaren Ort, bietet Spiral Jetty dem Betrachter mehrere Gesichter und erinnert an seinen Schöpfer, der drei Jahre nach der Einweihung seines Werks auf tragische Weise ums Leben kam. Spiral Jetty wurde seinerzeit von der Virginia Dawn Gallery aus New York finanziert. Die Spirale entsteht je nach den Bedingungen des Jahres als Erinnerung an die gemeinsame Kraft von Mensch und Natur.

In den 70er Jahren, vor seinem Tod, schrieb und produzierte Robert Smithson einen 32-minütigen Film über die Entstehung der Spirale, ein Kunstwerk an sich, in dem der Künstler seine Vorgehensweise erläutert.