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Artstyle 27 Jul 2022

Zeitgenössische Kunst in Berlin

Zeitgenössische Kunst in Berlin

Immer wieder wird gesagt… Berlin ist DIE Stadt für zeitgenössische Kunst in Europa. Jung, offen, dynamisch und exzentrisch, eine Stadt, in der alles möglich ist und wo der Begriff ,,Underground“ perfekt passt. Kein Wunder, dass viele der großen Namen der zeitgenössischen Kunstszene beschlossen haben, sich in der eklektischen Kunstmetropole Berlin niederzulassen und ihre Ateliers dort einzurichten. Unter ihnen: Wolfgang Tillmanns, Olafur Eliasson und Daniel Richter, um nur einige zu nennen.

Hier sind ein paar Orte, die Artsper für Sie ausgewählt hat, damit Sie während Ihres Urlaubs in den Genuss der Kunst in Berlin kommen!

1. Hamburger Bahnhof

Hamburger Bahnhof, Berlin © Dieter Müller Flickr
Hamburger Bahnhof, Berlin © Dieter Müller Flickr

Der Hamburger Bahnhof verband einst die Hansestadt mit der Hauptstadt. Heute ist er aber zu einem Museum für zeitgenössische Kunst umgebaut worden. Die einzigartige Kombination eines historischen Gebäudes mit großer moderner Architektur ist der ideale Ort, um eine Sammlung moderner Kunst zu beherbergen. Infolgedessen hat das Museum Künstler wie Andy Warhol, Joseph Beuys, Keith Haring, aber auch innovative Künstler der zeitgenössischen Szene angezogen.

Im Jahr 1997 organisierte das Museum seine erste große Ausstellung über Sigmar Polke. Im Jahr 2004 wurde das Museum erheblich erweitert, um die Sammlung von Friedrich Christian Flick als Dauerleihgabe aufzunehmen. Seitdem hat es immer wieder Größen angezogen und beherbergt heute eine der größten Ausstellungsflächen und bedeutendsten öffentlichen Sammlungen für zeitgenössische Kunst weltweit.

2. KW-Institute

KW Institute for Contemporary Art, Berlin © Visit Berlin
KW Institute for Contemporary Art, Berlin © Visit Berlin

Die KW Institute for Contemporary Art sind ein offener und kollaborativer Raum, die sich der Produktion und Förderung innovativer zeitgenössischer Kunst in Zusammenarbeit mit Künstlern und internationalen Institutionen widmet. Heute ist es ein wahrer Schmelztiegel für die jüngsten Entwicklungen in der zeitgenössischen Kultur auf nationaler und internationaler Ebene.

Die KW-Institute, die Anfang der 1990er Jahre in einer ehemaligen Margarinefabrik errichtet wurden, verfügen über keine eigene Sammlung. Jedoch bedeutet das, dass sie extrem flexibel in ihrer Programmgestaltung sind, und ein vielfältiges Publikum abzielen können. Darüber hinaus hat diese Flexibilität der KW die Möglichkeit gegeben, ihre Sammlung an die teilnehmenden Künstler anzupassen. Die Direktorinnen bemühen sich daher, die Subjektivität der Künstlerinnen als Ausgangspunkt für die Ausstellungen zu nutzen. Auf diese Weise versuchen sie, Licht auf die aktuellen politischen und sozialen Probleme zu werfen.

Die verschiedenen Ausstellungen, die im Laufe der Jahre stattgefunden haben, zeugen für diese Bemühungen. So zum Beispiel die Ausstellung „Fire and Forget: On Violence“ (2015). Hier haben Künstler wie Damien Hirst und Marina Abramovic die Auswirkungen von Waffen auf die menschliche Psyche hinterfragt. Die KW Institute spezialisieren sich also auf Ausstellungen, die wirklich zum Nachdenken anregen.




3. Die Sammlung Boros

Sammlung Boros, Berlin © Karl Johaentges / agefotostock
Sammlung Boros, Berlin © Karl Johaentges / agefotostock

Die Boros-Sammlung ist im berühmten „Bunker von Berlin“ untergebracht. Was ehemals ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg und später ein Nachtclub war, wurde nun in ein Museum für zeitgenössische Kunst in Berlin umgewandelt. Christian Boros, Inhaber einer großen deutschen Werbeagentur, kaufte den Bunker im Jahr 2003. Anschließend ließ er ihn zu einem Penthouse umbauen und den Rest des Gebäudes in ein Museum für zeitgenössische Kunst verwandeln, um dort seine private Sammlung an Skulpturen und Installationen auszustellen. Außerdem bat er zahlreiche Künstler*innen aus aller Welt, wie Ai Wei Wei, Olafur Eliasson, Wolfgang Tillmans, Anselm Reyle und Cosima van Bonin, Werke speziell für diesen ungewöhnlichen Raum zu erschaffen.

4. Sammlung Hoffmann

Sammlung-Hoffman © Fresh Art International
Sammlung-Hoffman © Fresh Art International

Erika und Rolf Hoffmann kamen kurz nach der Wiedervereinigung nach Berlin. Bald nach ihrer Ankunft wollten sie ihrer privaten Sammlung ein angemessenes Zuhause geben. So entschieden sie sich für eine ehemalige Nähmaschinenfabrik im Bezirk Mitte und öffneten jeden Samstag die Türen ihrer Sammlung für die Öffentlichkeit. Das Ehepaar begann im Jahr 1960 zu sammeln. Ihre umfangreiche Sammlung umfasst heute eine Vielzahl von Künstlerinnen, darunter berühmte amerikanische Künstler wie Frank Stella, Bruce Nauman und Mike Kelley, deutsche Künstler der Gruppe ZERO wie Heinz Mack und Otto Piene oder Künstlerinnen aus Osteuropa und Asien wie Hiroshi Sugimoto und Olga Chernysheva.

5. Grimmuseum

Grimmuseum, Berlin © Bpigs
Grimmuseum, Berlin © Bpigs

Der vollständig gemeinnützige und von Künstlern betriebene Ort ist ein absolutes Muss im alternativen Kulturleben Berlins. Das Grimmuseum spiegelt die Vielfalt Berlins wider und hat sich zum Ziel gesetzt, eine interdisziplinäre Plattform für Künstler aus der nationalen und internationalen Kunstszene zu schaffen. Seit der Eröffnung im Jahr 2010 hat die Galerie mit mehr als 400 Künstlern zusammengearbeitet und mehr als 80 Ausstellungen kuratiert. Darüber hinaus ist sie zu einer Drehscheibe für die ausgefallensten Nachwuchstalente der Berliner Szene geworden. Wenn Sie einen erfrischenden Einblick in die Kunstwelt der Zukunft suchen, wird das Grimmuseum Ihnen zweifellos gefallen!

6. Berlinische Galerie

Berlinische Galerie, Berlin © Tripadvisor
Berlinische Galerie, Berlin © Tripadvisor

Die Berlinische Galerie wurde 1975 gegründet, um ausschließlich Kunst aus Berlin auszustellen. Seit den 70er Jahren öffnete sie sich auch für internationale Kunstströmungen. Wenn Sie sich für die Sezession, die Expressionisten, die Neue Sachlichkeit, konzeptionelle und multimediale zeitgenössische Kunst und viele andere Strömungen interessieren, werden Sie hier sicher etwas finden, das Ihnen gefällt.

7. Neue Nationalgalerie

Neue National Galerie, Berlin © Visit Berlin
Neue National Galerie, Berlin © Visit Berlin

Die Neue Nationalgalerie wurde 1986 als Duo mit der Alten Nationalgalerie eröffnet, die klassische Kunst ausstellt. Obwohl ihre Sammlung durch die Nazis und ihre Jagd auf „entartete Kunst“ während des Zweiten Weltkriegs beschädigt wurde, umfasst sie eine große Auswahl an Werken aus Europa und den Vereinigten Staaten des 20. Jahrhunderts. Hier schmücken große Namen der Brücke-Gruppe, der kubistischen und surrealistischen Bewegungen, der 50er und 60er Jahre und des Bauhauses die Wände. Zu ihnen gehören Ferdinand Hodler, Edvard Munch, Pablo Picasso, Max Beckmann, Otto Dix, Paul Klee, Max Ernst, Salvador Dalí, Francis Bacon, Gerhard Richter und Andy Warhol.

Außerdem ist das Gebäude mit Skulpturen von Henry Moore, Richard Serra und Alexander Calder bereichert.




8. Straßenkunst-Touren

Straßenkunst, Blu, Kreuzberg © Culture Trip
Straßenkunst, Blu, Kreuzberg © Culture Trip

Vielleicht haben Sie die Geschichte verfolgt, die 2016 Schlagzeilen über Berliner Straßenkunst machte? Der Künstler Blu, Schöpfer eines berühmten Wandgemäldes am Rande einer Baulücke in Kreuzberg, ließ in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember sein eigenes Werk verhüllen, um gegen die geplante Umwandlung des Gebiets durch Bauträger zu protestieren.

Auch wenn man das Werk dieses Straßenkünstlers nicht mehr in Berlin bewundern kann, bleibt die deutsche Hauptstadt doch das Mekka der Künstlerbewegung: der Meister der Alternativkultur.

Street-Art-Touren sind heute in allen europäischen Großstädten beliebt. Was genau sind sie? Die Idee ist, dass Sie, ein paar gleichgesinnte neugierige Touristen und ein Führer, der sich in der urbanen Szene auskennt, die neuesten Wandmalereien besichtigen. Das ist eine hervorragende Möglichkeit, die Stadt, die Kunst und die lokale Kultur außerhalb der ausgetretenen Pfade auf einmal zu entdecken! Wenn Sie sich in Berlin wiederfinden, werden Sie von Straßenkunst umgeben sein. Von der East Side Gallery bis zu den Gassen von Kreuzberg und Friedrichshain – in den Straßen Berlins wird es nie langweilig…

Kunst in Berlin… eine andere Welt!

Berlin unterscheidet sich stark von Paris oder Florenz. Es wird nicht mit den schönen Künste auf dieselbe Weise assoziiert. Doch in den Jahren nach der Wende hat sich die Berliner Kunstszene völlig verändert. Sie hat ihre eigene, unverwechselbare Identität entwickelt und sich eine Nische in der heutigen Kunstwelt erobert. Als Heimat sowohl der Großen der zeitgenössischen Kunst als auch der aufstrebenden Künstler von heute sollten Sie Berlin unbedingt einen Besuch abstatten. Es ist nie gewiss, was es wirklich zu entdecken gibt…