10 Dinge, die Sie über Vincent Van Gogh wissen sollten

2019 organisierte das Atelier des Lumières in Paris eine neue Ausstellung, die ein digitales Eintauchen in Van Goghs Universum ermöglichte. Zu Lebzeiten ignoriert, von den Beaux-Arts nicht verstanden und von seinen Zeitgenossen nicht gewürdigt, hat Van Gogh die Konventionen der Malerei tiefgreifend verändert und ein bleibendes Vermächtnis mit über 850 Kunstwerken hinterlassen. Hier sind zehn faszinierende Fakten über dieses geplagte Genie.

1. Er wurde von seinem ersten Kunstjob gefeuert

Im Jahr 1875 arbeitete Van Gogh in der Galerie Boussod und Valadon in Paris. Die Kunstwerke, die er verkaufen musste, gefielen ihm nicht und er zögerte nicht, seine Meinung den Kunden der Galerie mitzuteilen, was dazu führte, dass er innerhalb eines Jahres gefeuert wurde.

2. Er war ein Lehrer und ein Pfarrer

Im Jahr 1876 begann Van Gogh als Lehrer in einer Schule für unterprivilegierte Schüler zu arbeiten. Ihr Elend beunruhigte ihn zutiefst und er tat sich schwer mit seiner Arbeit. Daraufhin beschloss er, Pfarrer zu werden, um die Armen und Bedürftigen zu unterstützen. Leider konnten sein Altruismus und seine Großzügigkeit seinen Mangel an Eloquenz und theologischem Wissen nicht wettmachen: Die Kirche wollte nicht, dass er weiterhin als Pfarrer tätig war. Sein Scheitern in diesen Berufen hat ihn tief verletzt.

3. Er verbrannte sich die Hand aus Liebe zu einer Frau

1881 verliebte sich Van Gogh in eine seiner Cousinen, Kee, die seine Annäherungsversuche zurückwies. Bei einer dramatischen Begegnung mit Kees Eltern hielt er seine Hand über eine Kerzenflamme, bis sie ihn ihre Tochter sehen ließen. Sein Opfer reichte nicht aus, um sie zu überzeugen und er war von diesem romantischen Missgeschick tief bestürzt.

4. Er kümmerte sich um eine schwangere Prostituierte

Im Jahr 1882 nahm er Sien, eine Prostituierte mit Kind, bei sich auf und sorgte für sie. Van Gogh lebte mehr als 18 Monate mit Sien zusammen und opferte viel, damit sie und ihr Kind überleben konnten. Im Gegenzug posierte sie manchmal für ihn als Modell.

5. Er schnitt sich zur Strafe für einen Streit mit Gauguin ein Ohr ab

1888 erklärte sich Paul Gauguin bereit, sich mit Van Gogh in Arles zu treffen, um in dessen Gelbem Haus das „Atelier du Midi“ zu gründen. Die beiden Künstler kamen jedoch nur schwer miteinander aus, sowohl auf persönlicher als auch auf künstlerischer Ebene. Einem Bericht zufolge griff Van Gogh Gauguin während eines Streits mit einem Rasiermesser an, bevor er merkte, dass er zu weit ging. Um sich dafür zu bestrafen, dass er einen Freund verletzen wollte, schnitt er sich selbst ein Ohr ab.

6. Er malte weiter, während er im Krankenhaus lag

Als Van Gogh im Krankenhaus von Saint Rémy de Provence interniert war, bat er um eine zweite Zelle, die er als Atelier nutzen konnte. Wenn er nicht gerade einen Zusammenbruch hatte, arbeitete der Maler unermüdlich. Er malte sowohl die Ansichten, die er von seinem Zimmer aus sehen konnte, als auch Porträts des Krankenhauspersonals, da sie die einzigen waren, die für ihn posierten.

7. Er stand seinem Bruder Theo sehr nahe

Theo war der jüngste Bruder Van Goghs: Obwohl er jünger war als er, war er sein Beschützer. Theo war Kunsthändler und tat alles, was er konnte, um die Kunstwerke seines Bruders zu verkaufen. Theo unterstützte Van Gogh sein ganzes Leben lang und versorgte ihn mit Nahrung und Unterkunft. Der mitfühlende Theo benannte sogar seinen Sohn nach ihm. Seit 1914 sind die beiden Brüder, die sich zu Lebzeiten sehr nahe standen, Seite an Seite auf dem Friedhof von Auvers-sur-Oise begraben.

8. Er verkaufte zu Lebzeiten nur ein einziges Gemälde

1890 verkauft Theo das Gemälde seines Bruders The Red Wines für 400 Francs. Trotz Theos hartnäckiger Bemühungen war dies das einzige Mal, dass er ein Bild verkaufen konnte. Der Künstler hatte grosse Mühe, Ausstellungsorte für seine Werke zu finden. Die meisten seiner Zeitgenossen machten sich über seine Bilder lustig und versuchten nie, sie zu verstehen.

9. Er wurde von der japanischen Kunst beeinflusst

Im Jahr 1890 schrieb er an seine Familie über sein Gemälde Zweige eines blühenden Mandelbaums. In diesem Brief erklärte er, wie die japanische Kunst ihn beeinflusst hatte. Van Gogh nannte die Impressionisten sogar „die französischen Japaner“: In den Werken der impressionistischen Meister wie Camille Pissarro, Edgar Degas oder Mary Cassatt finden sich zahlreiche Verweise und Inspirationen aus der japanischen Kunst. Für Van Gogh war die Provence eine Art europäisches Japan. Wie er seinem Bruder erklärte, waren die Gemälde, die er in dieser Region schuf, eine Hommage an die japanische Kunst.

10. Er malte das Café Terrasse bei Nacht, ohne mit schwarzer Farbe zu malen

Van Gogh war davon besessen, die Dunkelheit auf natürliche Weise wiederzugeben, vor allem ohne auf Schwarz zurückzugreifen. In einem Brief an Theo teilte Van Gogh seine Genugtuung darüber mit, dass es ihm gelungen war, die nächtliche Caféterrasse ohne schwarzes Pigment, sondern nur mit Blau, Grün und Violett zu malen.